Angeln: Hobby oder Tierquälerei?

Angler mit Fisch

Angeln ist für zahlreiche Menschen ein Hobby oder eine Sportart, bei der sie wunderbar entspannen und im Einklang mit der Natur sein können. Allein in Deutschland gibt es nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes e.V. etwa 1,7 Millionen amtlich erfasste Angelschein-Besitzer. Die Dunkelziffer an Anglern ist jedoch weitaus höher: Laut einer Umfrage von statista.com aus dem Jahr 2024 gaben rund 5,75 Millionen Menschen an, gelegentlich zu angeln, ca. 1,22 Millionen sogar regelmäßig. Was für sie eine Freizeitbeschäftigung ist, ist für die Fische jedoch ein qualvoller Kampf ums Überleben – mit oftmals tödlichen Folgen.

Ein tragisches Missverständnis

Zum Leidwesen von Rotauge, Barsch und Co. werden Fische oftmals missverstanden, da sie weder für uns hörbare Laute von sich geben noch über eine erkennbare Mimik verfügen. So erwecken sie bei vielen Menschen aufgrund ihrer scheinbaren Emotionslosigkeit kein Mitgefühl. Dabei zeigen Untersuchungen, dass die ältesten Wirbeltiere der Erde sehr wohl ein ausgeprägtes Empfindungsvermögen haben. Für jeden Fisch, der sich in einen Angelköder verbeißt, beginnt eine Tortur voller Schmerz, Stress und Angst.

Der Tod ist fast gewiss

Nachdem sich die Fische im Wasser beim sogenannten Drill bis zur völligen Entkräftung gewehrt haben, werden sie vom Angler eingeholt und erleiden eines von zwei Schicksalen: Entweder sie werden mehrfach mit einem „Fischbetäuber“ aus Holz oder Messing bewusstlos geschlagen und anschließend zum Ausbluten aufgeschnitten, oder sie werden vermessen, als Trophäe fotografiert und anschließend wieder freigelassen. Wobei das Freilassen beim „Catch and Release“ oftmals nur eine kurzfristige Erlösung für die Fische ist. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein Großteil der zurückgesetzten Tiere aufgrund der schweren Verletzungen später stirbt.

Beide Schicksale gehen mit einer enormen Tierqual einher. Letzteres verstößt zudem gegen das Tierschutzgesetz, da Tieren nur aus einem vernünftigen Grund Schaden zugefügt werden darf. Fische sind jedoch fühlende Lebewesen, die definitiv nicht aufgrund eines Hobbys gequält und getötet werden dürfen. Daher appellieren wir an alle Freizeit-Angler ihre Angel im Schrank stehen zu lassen und nie wieder rauszuholen.

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