Belastung durch gefährliche Keime auf Fleisch
Mehr als 50 % aller getesteten Hähnchenfleisch-Proben, die im vergangenen Jahr durch Lebensmitteltester geprüft wurden, enthielten einen gefährlichen Durchfallerreger – dieser stellt gerade für immungeschwächte Menschen ein hohes Risiko dar.
51,8 Prozent der Fleisch-Proben wurden positiv auf „Campylobacter“, einen Durchfallerreger, getestet. Vor allem Kinder, Schwangere und ältere Menschen stecken sich häufig damit an. Laut dem Robert-Koch-Institut führte der Erreger zu 60.000 bis 70.000 gemeldeten Fällen im letzten Jahr.
Fehlende Hygiene
Die Gründe für die hohe Zahl an Erkrankten und den positiven Proben liegt vor allem in den Schlachthöfen, so Verbraucherschützer. Vor allem werden häufig die so wichtigen Hygienemaßnahmen nicht eingehalten; beispielsweise werden Messer nicht ausreichend desinfiziert und gesäubert. Dazu kommt die Arbeit unter Zeitdruck, eine unterdurchschnittliche Bezahlung der Mitarbeiter sowie meist starke Defizite in der Kühlkette. Verbraucherschützer fordern, dass höhere Kontrollen an Schlachthöfen stattfinden sollten. Außerdem müssten die Schlachthöfen dringend ihre Hygienemaßnahmen verbessern.
Zünglein an der Waage
Am Ende entscheidet wie immer der Verbraucher, welche Anforderungen an die Lebensmittelbranche gestellt werden können. Ein Umdenken, was den Fleischkonsum betrifft, sollte bei solchen Zahlen zumindest in Erwägung gezogen werden.