Eichhörnchen – putzig und quirlig, aber in Gefahr!

Achtung: Für Tierheime und Pflegestellen beginnt wieder die Hochsaison für hilfsbedürftige Eichhörnchen und deren Jungtiere!

Eichhörnchen mit Nuss
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Den beliebten und flauschigen Nagetieren könnte man stundenlang zusehen, wenn sie auf Bäumen entlang flitzen oder durch Sträucher huschen. Eichhörnchen sind tagaktiv und fleißige Nahrungssammler. Früher waren sie ausschließlich auf Fichten- und Tannenzapfen spezialisiert, heutzutage ernähren sie sich, was ihnen die Saison bietet. Neben Nüssen, Beeren, Früchten und Samen fressen sie gerne Blüten, Knospen und Pilze. Wenn das Nahrungsangebot nicht ausreicht, räubern sie auch schon mal ein Vogelgelege. Als Schlafplatz und Rückzugsort dienen den Hörnchen Baumhöhlen oder die so genannten Kobel, in Astgabeln platzierte und weich ausgepolsterte Nester.

Gärtner des Waldes
Da Eichhörnchen keinen Winterschlaf halten, müssen sie für die karge Jahreszeit vorsorgen und verstecken im Herbst Futtervorräte. Im Laufe des Winters und Frühlings suchen sie dann überall nach Nahrung, wo ein geeignetes Versteck sein könnte. So müssen sie sich nicht alles merken und tun gleichzeitig auch der Natur einen Gefallen. Denn die Samen in vergessenen Verstecken beginnen mit wärmer werdenden Temperaturen zu keimen und tragen so zum Kreislauf des Lebens bei. Deswegen nennt man Eichhörnchen auch „Gärtner des Waldes“.

Aufzucht der Jungtiere
Wenn im Februar der Eichhörnchen-Nachwuchs zur Welt kommt, hat das alleinerziehende Muttertier viel zu tun. Zwei bis sechs Junge wohnen nun mit im Kobel und wollen rund um die Uhr versorgt werden. Im Alter von sechs Wochen verlassen die flauschigen Jungtiere erstmals das Nest und nach acht bis zehn Wochen beginnen sie selbstständig nach Nahrung zu suchen. Erst nach einigen Monaten sind sie richtig erwachsen und ziehen in die Ferne.

Gefährliches Eichhörnchenleben – wie kann man helfen?
Doch Eichhörnchen und vor allem Jungtiere sind einer ständigen Bedrohung ausgesetzt. Natürliche Fressfeinde wie Marder, Raben oder Greifvögel sind eine große Gefahr und selbst wenn ein Tier einen Angriff überlebt, ist es oft schwer verletzt. Auch im Straßenverkehr verunglücken viele Eichhörnchen oder sie erkranken an Atemwegsinfektionen oder Durchfallerkrankungen.
Verletzte oder kranke Tiere verlieren ihre natürliche Scheu vor Menschen. Sie laufen ihnen nach oder versuchen an den Hosenbeinen hochzuklettern. Auch wenn Sie ein Eichhörnchen am Boden liegend finden, benötigt es unmittelbar Hilfe. Bei einem hilfsbedürftigen Eichhörnchen gefunden kontrollieren Sie bitte sofort mit Ihrer Hand die Temperatur des Tieres. Fühlt es sich kühler an als Ihre Hand, muss es schnellstens gewärmt werden. Legen Sie es zugedeckt auf eine nicht zu heiße und mit einer Decke umwickelten Wärmeflasche. Da die Notversorgung von Eichhörnchen sehr schwierig ist, muss sie Fachleuten überlassen werden. Ist innerhalb von wenigen Stunden kein Fachmann parat, kann Tieren zur ersten Stabilisierung eine handwarme Traubenzucker/Honig-Salz-Mischung angeboten werden. Bitte nicht einflößen, sondern das notleidende Tier muss sie selbstständig aufnehmen. Verletzte Tiere müssen umgehend in tierärztliche Behandlung. Bitte wenden Sie sich daher parallel zur Erstversorgung ihres Patienten direkt an den Tierschutzverein in Ihrem Umkreis oder an die nächstgelegene Eichhörnchen-Pflegestelle.

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