Europarat setzt Schutz von Wölfen herab

Wölfe

Ein Ausschuss im Europarat hat laut „Tagesschau“ zugestimmt, den Schutzstatus von Wölfen zu senken. Bisher galten die Tiere europaweit als „streng geschützt“, d.h. sie dürfen nicht absichtlich getötet werden und alle Mitgliedsländer müssen Maßnahmen zu ihrer Erhaltung umsetzen. Nun soll auf ihren Antrag hin der Status „geschützt“ gelten: Ein Abschuss „problematischer“ Wölfe ist damit einfacher möglich. In dem seit Jahren schwelenden Streit zwischen Naturschützern und Landwirten haben letztere damit einen Etappensieg errungen.

Die Zahl der Wölfe in Europa hat sich in den letzten Jahren offenbar fast verdoppelt; auch in Deutschland sind innerhalb von einem Jahr mehrere hundert Tiere dazu gekommen, so dass das Bundesamt für Naturschutz bei der letzten Zählung im April 2024 mehr als 1.600 Tiere (2023: 1.339) gemeldet hat. Parallel dazu wurden mehr als 65.000 Nutztiere getötet – deutlich mehr als im Jahr davor. Schutzzäune würden dabei immer wieder überwunden.

Protest von Naturschutzverbänden

Während die Bundesregierung dem Vorhaben ausdrücklich zugestimmt hat, äußerten Naturschutzverbände wie der NABU scharfe Kritik. So fehlt es aktuell an klaren Regelungen, ab wann ein Wolf mit auffälligem Verhalten überhaupt getötet werden darf. Der WWF betont, dass Herdentiere in erster Linie besser geschützt werden müssten.

Fakt ist: Auch mit der Entscheidung des Europarat-Gremiums dürfen Wölfe in Deutschland nicht einfach geschossen werden. Die Änderungen sind noch nicht in Kraft getreten; der rechtliche Prozess auf EU-Ebene steht noch aus. Der Europarat agiert unabhängig von der EU und ist u. a. für die Einhaltung der Berner Konvention zuständig, einem 1979 verabschiedeten völkerrechtlichen Vertrag zum Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen.

Zurück