Igel in Gefahr

Igel

Der westeuropäische Igel (Erinaceus europaeus) gilt als niedlicher und bei Menschen beliebter Insektenfresser. Leider heißt das im Umkehrschluss nicht, dass seine Lebensräume geschützt werden oder auf den Einsatz von Mährobotern verzichtet wird. Die Folge: Laut Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) führt „die Zerstörung ländlicher Lebensräume durch Intensivierung der Landwirtschaft, Straßen und Stadtentwicklung zu einem Rückgang des westeuropäischen Igels“. Die IUCN hat deshalb auf ihrer kürzlich aktualisierten Roten Liste der bedrohten Arten auch erstmals den Igel als „potenziell gefährdete“ Art aufgenommen.

Immer längere Liste

Die Rote Liste umfasst aktuell mehr als 166.000 Tier- und Pflanzenarten – 46.000 davon sind akut bedroht. Die siebenstufige Skala reicht von „nicht gefährdet“ bis „ausgestorben“; „potenziell gefährdet“ ist die Stufe zwei. Die Bestände des westeuropäischen Igels, der in Deutschland, Österreich, Niederlande, Belgien, Skandinavien und Großbritannien vorkommt, sind in den letzten Jahren zwischen 16 und 33 Prozent zurückgegangen. In zwei Regionen – Bayern und Flandern (Belgien) - liegt der Rückgang sogar bei 50 Prozent.

Neue Regeln für Gärtner

Tierschützer fordern deshalb bereits seit längerer Zeit, den Einsatz von Mährobotern deutlich zu beschränken, insbesondere in den Abend- und Nachtstunden. Viele Gartenbesitzer nutzen die Mähroboter auch zu dieser Zeit, da sie praktisch lautlos sind und unbeaufsichtigt fahren können. Igel gehen jedoch ebenfalls zu dieser Zeit auf Nahrungssuche und können schwere bis tödliche Verletzungen erleiden, wenn sie auf Mähroboter treffen. Da sie bei Gefahr ihre Stacheln aufstellen, sich zusammenrollen und nicht die Flucht ergreifen, sind sie den scharfen Klingen der Geräte mehr oder weniger ausgeliefert. Als erste deutsche Großstadt hat Köln deshalb seit Oktober ein Nachtfahrverbot für Mähroboter erlassen. Im gesamten Stadtgebiet dürfen diese nun nicht mehr in der Dämmerung und Nacht eingesetzt werden.

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