Illegaler Welpenhandel boomt

Auf der einen Seite sitzen unzählige Fellnasen in Deutschlands Tierheimen und hoffen vergebens auf ein neues Zuhause, auf der anderen Seite werden Welpen wie am Fließband produziert. Das muss endlich aufhören, denn die skrupellosen Händler achten weder auf die Gesundheit noch auf das Wohl der Jung- und Elterntiere. Und gerade zu Weihnachten wird das Elend weiter befeuert, da immer noch viele Menschen denken, ein Haustier wäre ein passendes Geschenk auf dem Gabentisch …

Verwarloster Welpe
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Norddeutschlands Tierheime und der Deutsche Tierschutzbund schlagen Alarm und warnen vor dem Kauf von Hundewelpen über das Internet. Thomas Schröder, Präsident des DTB, sagt: „Solange Menschen Hundewelpen über das Internet kaufen, blüht der illegale Handel. Jeder, der auf diesem Weg einen Hund anschafft, befeuert das grausame Geschäft mit dem Tierleid.“ Die Elterntiere werden mitleidslos ausgebeutet und als Gebärmaschinen missbraucht, viel zu früh werden die Hundekinder von der Mutter getrennt und sind aufgrund fehlender medizinischer Versorgung häufig krank.

Betrüger vertuschen das Tierleid hinter glanzvollen Anzeigen
Auch wenn die Online-Anzeigen auf den ersten Blick seriös wirken, hinter den vermeintlich vertrauenswürdigen und anständigen Züchtern verbergen sich skrupellose Betrüger, die grausame Vermehrerzuchten im Ausland betreiben. In dreckigen Verschlägen auf Zeitungspapier gehalten, müssen die Welpen oftmals lange ohne Wasser ausharren. Das Tierheim Lübeck berichtet von beschlagnahmten Englischen und Französischen Bulldoggen: Vor lauter Durst leckten die völlig geschwächten Welpen die Regentropfen von den Jacken der Tierschützer!

Welpen oft erbärmlich schwach und krank
Andere wiederrum haben sich aufgrund fehlender Impfungen mit der Viruserkrankung Parvovirose infiziert, die oft tödlich endet. Das Tierheim Henstedt-Ulzburg ist entsetzt über das Tierleid: „Die Welpen müssen sich permanent übergeben, haben blutigen Durchfall, sind schlapp und können vor Schwäche nicht mehr schlucken – ein grausames Sterben.“ Sollten Interessenten auf diese entsetzlichen Zustände aufmerksam werden, sollten diese auf keinen Fall aus Mitleid ein Tier kaufen, sondern das Veterinäramt verständigen. Tierhalter sollten ebenfalls das Veterinäramt kontaktieren, wenn deren Welpen nach dem Kauf erkranken. Viele Hunde aus Vermehrerzuchten haben ihr Leben lang mit gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen, da die Welpenmaschinerie auf reine Masse auslegt ist und nicht auf die Gesundheit und das Wohl der Tiere achtet. Über 80-mal wurde der Hamburger Tierschutzverein seit Mai 2020 mit illegalem Welpenhandel konfrontiert! Janet Bernhard, 1. Vorsitzende des HTV, sagt: „Insbesondere zu Weihnachten rechnen wir mit einem rapiden Anstieg der Welpenverkäufe. Dazu muss ich ganz klar sagen: Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke!“

Kaufen Sie nie Welpen im Internet!
Der illegale Welpenhandel ist nicht nur im Norden, sondern deutschlandweit auf dem Vormarsch. Hunderte Fälle werden dem Deutschen Tierschutzbund jährlich bekannt, die Dunkelziffer liegt wesentlich höher. Dem Tierleid Einhalt gebieten können vor allem auch die Interessenten! Durch die Corona-Krise hat sich der Wunsch vieler Menschen nach einem eignen Haustier offenbar noch verstärkt. Wenn Sie auch darüber nachdenken, einen Hund als neues Familienmitglied bei sich aufzunehmen, so kaufen Sie bitte unter keinen Umständen Welpen im Internet! Erkundigen Sie sich im Tierheim nach einem passenden Tier und lassen Sie sich dort beraten.

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