Lebendtiermärkte in Asien – es muss sich endlich etwas ändern!
Entsetzliches Tierleid und katastrophale hygienische Bedingungen – Deutscher Tierschutzbund fordert Ende der Tiermärkte in Asien, doch die komplexe Problematik ist nicht ohne Weiteres zu lösen …
Die so genannten wet markets oder Lebendtiermärkte in Asien sind seit dem vermeintlichen Ausbruch der COVID-19-Pandmie auf dem Markt in der chinesischen Stadt Wuhan in aller Munde. Direkt zu Beginn soll an dieser Stelle betont werden, dass es noch immer nicht wissenschaftlich geklärt oder bestätigt ist, wo das Corona-Virus seinen Ursprung hat und wie es auf den Menschen übertragen wurde.
Begriffserklärung wet markets?
Die Lebendtiermärkte haben eine lange Tradition und werden von der Bevölkerung als Kulturgut wahrgenommen. Die Schriftzeichen heißen übersetzt „Marktplatz“ und der Begriff wet markets geht auf die durchnässten Böden der Märkte zurück. Sie werden regelmäßig abgespritzt, um die Spuren der Schlachtungen fortzuspülen und zusätzlich stammt die Nässe von geschmolzenem Eis, welches das Fleisch bzw. den Fisch frisch halten soll.
Tiere warten neben geschlachteten Artgenossen auf den Tod
Für die westliche Welt und deren Verständnis für Tierschutz, sind diese Märkte inakzeptabel. Die verschiedensten Tiere werden dort verkauft: Schweine, Hühner, Katzen und Hunde, aber auch Fledermäuse und weitere exotische Wildtiere. Zum Teil noch lebend und auf engstem Raum zusammengepfercht, warten die verängstigen und oftmals verletzten Tier dort auf ihre Käufer oder auf ihre direkte Schlachtung. Die noch blutenden Kadaver werden zum Kauf angeboten und die katastrophalen hygienischen Standards in China sind nicht mit denen in Europa zu vergleichen. Verkäufer und Kunden fassen die Leichenteile ohne Handschuhe an, mancherorts hat das Fleisch bereits den Verwesungsgrad erreicht. Und obwohl die Vogelgrippe, SARS und MERS ihren Ursprung auf ebendiesen Märkten hatten, werden daraus kaum oder gar keine Konsequenzen gezogen. In Hongkong ist der Verkauf von Hühnern seit den 90er Jahren offiziell verboten, auf anderen Märkten in Asien werden sie weiter angeboten, eingesperrt in enge Drahtkäfige mit zum Teil schon geschlachteten Artgenossen. Selbst wenn die Bedingungen nach Ausbrüchen von Krankheiten verschärft werden oder die Märkte geschlossen werden, so sind diese Maßnahmen oft nur von kurzer Dauer. Sie werden wieder gelockert und die Märkte dürfen erneut öffnen. Bis es nach einer unvorhersehbaren Zeit wieder zu einem Ausbruch kommt. Ein Teufelskreis …
Jeder kann einen Beitrag leisten!
Schlussendlich wird es nicht genügen, nur die Schließung der wet marktes in Asien zu fordern. Um Zoonosen (Infektionskrankheiten, die bei Mensch und Tier vorkommen und gleichermaßen übertragen werden) auch in Zukunft zu verhindern, müssen alle Lebendtiermärkte auf der Welt verschwinden. Auch die Märkte hier in Deutschland.
Wenn jeder bei sich selbst beginnt und Fleisch, Milchprodukte und Eier von seinem Speiseplan streicht oder zumindest stark reduziert, kann sofort dazu beitragen werden, dass Pandemien in Zukunft erst gar nicht ausbrechen. Jedes Leben ist kostbar!