Lebendtiertransporte in Drittländer

Eine Entscheidung, an der sich hoffentlich viele ein Bespiel nehmen: Eine Amtstierärztin aus Bayern verhinderte den Transport einer trächtigen Kuh von Deutschland ins Ausland. Ihr und ihrem ungeborenen Kalb blieb der tagelange Transport so erspart.

Schwarz-weiße Kuh
pixabay.com

Die trächtige Kuh sollte mit ihren Artgenossen von Landshut nach Usbekistan transportiert werden. Eine Strecke von etwa 5.000 Kilometer und einer über mehrere Tage andauernden Fahrt. Eine Tierärztin des Veterinäramtes Landshut in Bayern verhinderte den Transport des werdenden Muttertieres – und setzte damit ein Zeichen gegen den Lebendtiertransport in sogenannte Drittländer. Darunter versteht man Länder, bzw. Staaten, die nicht zum Europäischen Wirtschaftsraum gehören. Auch der Landshuter Landrat bekräftigte die Tierärztin in ihrer Entscheidung und verkündete, dass das Veterinäramt Landshut solche Transporte in Zukunft verweigern würde.

Tierschutzwidriger Transport
Über vier Millionen Kühe, Schweine und andere Tiere werden jährlich aus der EU in Drittländer, wie z.B. Usbekistan, aber auch Tunesien in Nordafrika, exportiert. Sendungen, wie z.B. „37 Grad“, veröffentlichten Bilder, die den schrecklichen Umgang mit den Tieren zeigen. Kühe werden beim Entladen von den Transportern geschlagen, Augen ausgestochen und Sehnen durchtrennt. Zuletzt werden sie ohne Betäubung geschlachtet. Schreckliche Umstände, die gegen die in der Europäischen Union geltenden Tierschutzgesetze verstoßen. Der Europäische Gerichtshof hatte entschieden, dass das EU-Recht, und somit auch die damit verbundenen Tierwohlstandards während des Transportes, eingehalten werden müssen. Leider ist der Tierschutz in diesen Ländern meist unzureichend oder sogar gar nicht vorhanden.

Mutig und vorbildlich
Thomas Schröder, Präsident unseres Dachverbandes, nennt die Entscheidung des Landrats und des Veterinäramtes „extrem mutig und vorbildlich“. Es solle kein Tier auf eine solch lange Reise geschickt werden, schon gar kein trächtiges, so Schröder weiter. Der Deutsche Tierschutzbund hofft nun, dass sich mehr Landkreise ein Vorbild an Landshut nehmen und der Transport von Tieren in weit entfernte Drittländer ganz untersagt wird.

Mehr Informationen zum Thema Tiertransporte gibt es hier: https://www.tierschutzbund.de/aktion/kampagnen/landwirtschaft/stoppt-tiertransporte/

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