Moderne Technik für weniger Elefantenleid
Elefanten sind majestätische Tiere. Sowohl der Afrikanische als auch der etwas kleinere Asiatische Elefant gehören mit einer Schulterhöhe um die drei Meter und einem Gewicht von drei bis sechs Tonnen zu den größten Landsäugetieren der Erde. Leider erfahren diese sehr intelligenten und empfindsamen Tiere, die über 60 Jahre alt werden können, meist auch sehr viel Leid durch uns Menschen.
Ein qualvolles, tödliches Leben
Während in Afrika immer wieder Elefanten aufgrund ihrer wertvollen Elfenbeinstoßzähne gejagt und getötet werden, leben in Indien zahlreiche Dickhäuter in Gefangenschaft. Laut der BBC sind es rund 2.500 Exemplare. Nach Informationen von PETA India fristen die betroffenen Tiere ein qualvolles, einsames, an Fußketten gebundenes Dasein ohne angemessene Nahrung, Wasser und tierärztliche Versorgung. Ihr „Leben“ ist geprägt von brutalem Training mit Schlägen, um sie für traditionelle Feste wie das Thrissur Pooram (das Elefantenfest) im Bundesstaat Kerala gefügig zu machen. Dabei werden sie geschmückt und beritten durch die engen Menschenmassen geführt.
Das solch eine Tierquälerei auch tödliche Folgen haben kann, ist nicht verwunderlich. Während nach Angaben der BBC 138 Elefanten zwischen 2018 und 2023 in der Region Kerala starben, wurden laut der Heritage Animal Task Force in den vergangenen 15 Jahren 526 Menschen durch Elefanten getötet. Allein der Elefant Thechikkattukavu Ramachandran soll bei Festen durch Ausbruchsversuche und Wutanfälle bisher zehn Menschen getötet haben.
Der Beginn einer Wende?
Wie unnötiges Leid vermeidbar ist, zeigt der Irinjadappilly Sree Krishna-Tempel. Dessen Priester entschieden sich dazu, komplett auf Elefanten zu verzichten. Zum Dank für diesen Schritt spendeten Tierschützer dem Tempel 2023 einen mechanischen Elefanten für seine Feste.
Der lebensecht aussehende Dickhäuter namens Irinjadappilly Raman ist über drei Meter groß, wiegt 800 kg und kann per Hand- oder Fernsteuerung seinen Kopf, Rüssel und die Ohren bewegen. „Wir sind sehr glücklich und dankbar, diesen mechanischen Elefanten erhalten zu haben, der uns helfen wird, unsere Rituale und Festivals auf eine gewaltfreie Art durchzuführen“, erzählt Priester Rajkumar Namboothir. Er hofft, „dass andere Tempel auch in Betracht ziehen, lebende Elefanten für Rituale zu ersetzen.“
Ein erster Schritt in eine bessere Elefanten-Zukunft ist getan. Doch es ist noch viel zu tun!