Vorsicht bei Ostereiern

Beim Kauf frischer Eier greifen die meisten Verbraucher in Deutschland zu Produkten aus artgerechter Erzeugung. Anhand der verpflichtend auf der Verpackung bzw. den losen Eiern angegebenen Herkunftsbezeichnung haben sie die Wahl, sich für ein mehr an Tierschutz zu entscheiden. Vielen Verbrauchern ist nicht einmal mehr bekannt, dass es hierzulande überhaupt noch eine Käfighaltung gibt. Bei gekochten und gefärbten Eiern oder bei Fertigprodukten in denen Eier verarbeitet sind - wie Gebäck, Nudeln oder Eierlikör - besteht diese Kennzeichnungspflicht nicht. Was die Haltung der Tiere angeht, tappen die Konsumenten hier weitestgehend im Dunkeln.

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Positive Entwicklung
Auf den Druck von Tierschützern hin und dem Wunsch vieler Verbraucher entsprechend, haben viele Handelsunternehmen mittlerweile reagiert. Auf zahlreichen Verpackungen finden sich heute freiwillige Angaben zur Haltungsform der Legehennen. Der Großteil der bunten Eier stammt heute aus der Bodenhaltung. Sind die Produkte nicht gekennzeichnet, sollte man allerdings vorsichtig sein, denn in den meisten Fällen handelt es sich dann um Eier aus der Käfighaltung.

Bunte Eier im Osternest
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Käfig ist Tierqual
Mit der Abschaffung der Legebatterien wurden die so genannten Kleingruppen-Käfige eingeführt. Diese bieten den Hennen allerdings kaum Verbesserungen. Aufgrund der immer noch viel zu geringen Fläche (jeder Henne steht ein Platz von gut einer DIN-A4-Seite zur Verfügung) treten die gleichen Tierschutzprobleme wie früher auf: Die Hennen können sich in der drangvollen Enge kaum bewegen, leiden an Stress, Verhaltensstörungen und Verletzungen. In Deutschland leben dreieinhalb Millionen Legehennen nach wie vor in den Kleingruppen-Käfigen. Neun Prozent der in Deutschland produzierten Eier stammen aus dieser Haltungsform, hinzu kommen importierte Käfigeier aus dem Ausland. Erst ab 2025, mit Ausnahmen erst ab 2028, ist die Haltung in Kleingruppen-Käfigen gesetzlich verboten.

Verbraucher müssen helfen
Damit Verbraucher bei Ostereiern und Fertigprodukten ebenfalls im Sinne der Tiere einkaufen können, fordert der Deutsche Tierschutzbund für diese Produkte eine verpflichtende Kennzeichnung mit den Ziffern 0 bis 3, analog zu den frischen Eiern. Bis dahin sollten Konsumenten auf nicht gekennzeichnete Produkte verzichten und Eier aus artgerechterer Haltung, etwa Bio-Eier oder Eier mit dem Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ kaufen und selbst färben. Eine weitere Möglichkeit und der direkte Weg zu mehr Tierschutz sind leckere vegane Alternativen.

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