Welttierschutztag am 4. Oktober

Kühe Landwirtschaft
Kühe auf Milchbauernhof - keine Verbesserungen in Sicht

„Tierschutz ist kein optionales Engagement, dem die Politik sich widmen kann, wenn es gerade bequem ist – im Gegenteil! Als Staatsziel ist der Tierschutz verfassungsrechtlich geschützt und alle staatlichen Organe – auch die Bundesregierung – sind verpflichtet, dieses zentrale Gebot zu verwirklichen. Es ist bitter, dass wir nach über zwei Jahrzehnten mehr denn je daran erinnern müssen“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Er fordert: „Die wenigen Versprechen zum Tierschutz, die sich im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD finden, müssen jetzt umgesetzt werden. Wir zählen auf das klare Bekenntnis, die Tierheime bei Investitionen unterstützen zu wollen! Ebenso erwarten wir, dass die angekündigten Weichen für den überfälligen Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung gestellt werden. Dazu braucht es Geld und den Willen, die Lage für Tiere zu verbessern. Das gilt auch für das Leid der Tiere im Versuch, das beendet werden muss!“

Reformen in der Warteschleife  

Seit der Tierschutz 2002 als Staatsziel ins Grundgesetz aufgenommen wurde, hat keine Regierung die nötigen Reformen dafür angestoßen. Die neue Regierung stellt da in ihren ersten Monaten keine Ausnahme dar. Zudem fällt Bundeslandwirtschaftsminister Rainer, in dessen Ministerium der Tierschutz verortet ist, vor allem durch den Entscheidungen und Aussagen auf, die den Tierschutz missachten. So ließ er z. B. bei der Eröffnung eines Volksfestes in Bayern Tauben fliegen und sprach sich bei einem Lobby-Treffen auf einer Pferderennbahn gegenüber Vertretern von Pferderennverbänden und Zuchtorganisationen öffentlich für die Wettkämpfe aus, die „von tiefem Respekt vor dem Pferd“ geprägt seien.

Politiker auf Abwegen

Der Minister vertritt die Ansicht, der Konsum von Fleisch habe nichts mit Klimafragen zu tun. Für alle, denen Tierschutz am Herzen liege, seien solche Worte blanker Hohn, so Thomas Schröder. „Sowohl Pferderennen als auch das Fliegenlassen von Tauben sind für die Tiere mit erheblichem Leid und Stress verbunden. Wenn verantwortliche Politiker und Regierungen ein Staatsziel ignorieren, untergraben sie das Vertrauen in die Verbindlichkeit der Verfassung und die Glaubwürdigkeit der Politik. Es braucht jetzt konkretes politisches Handeln statt ignoranter Provokation!“

Der Welttierschutztag geht zurück auf den Heiligen Franz von Assisi, den Schutzpatron der Tiere, der am 4. Oktober 1228 heiliggesprochen wurde. Jährlich nutzen Tierschützer den Tag, um auf das Leid der Tiere aufmerksam zu machen, das durch den Menschen verursacht wird. Der Deutsche Tierschutzbund stellt den Aktionstag jedes Jahr unter ein aktuelles Motto.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.

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