Wenn Menschen feiern, müssen Tiere sterben - ein tödlicher Widerspruch

Lamm geschlachtet

Doch fast immer sind Tiere die stillen Opfer dieser Feiern, denn oft gehört Fleisch auf den Festtagstisch. Der offensichtliche Widerspruch: Menschen feiern das Leben, während dafür Tiere sterben. Diese Praxis ist in vielen Kulturen und Religionen tief verankert, doch stellt sich die Frage: „Müssen Tiere wirklich sterben, damit Menschen feiern können?“

In vielen Religionen ist der Tod eines Tieres fester Bestandteil der Feier. Das Opferlamm etwa symbolisiert beim christlichen Opferfest das Opfer, welches Jesus Christus für die Menschheit erbrachte. Millionen von Lämmern werden geschlachtet – ein Brauch, der tief in der christlichen Tradition verankert ist.

Im Islam nimmt das Opferfest, auch Eid al-Adha genannt, eine zentrale Rolle ein. Hier gedenken die Gläubigen der Bereitschaft Abrahams, seinen Sohn zu opfern, um Gott seine Frömmigkeit zu beweisen. Statt des Sohnes wurde der Überlieferung nach ein Widder geopfert. Heute begehen Muslime auf der ganzen Welt das Fest daher mit dem Schächten von Schafen, Kälbern oder Ziegen.

Doch ist es wirklich notwendig Lebewesen zu töten, um den spirituellen Wert eines Festes zu erhalten? Immer mehr Menschen stellen sich diese Frage und suchen nach Alternativen, die sowohl den religiösen Aspekt wahren als auch das Leid der Tiere verhindern.

Fleisch als fester Bestandteil des Feierns

Entenbraten

Abgesehen von religiösen Festen spielt Fleisch auch bei vielen weltlichen Traditionen eine zentrale Rolle. Denken wir an Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder dem bestandenen Abitur. Fleisch ist nahezu immer Hauptbestandteil des Festessens.

Ob es sich um das Hochzeitsbuffet handelt, das Grillfest im Sommer oder auch nur das Menü, wenn gute Freunde zu Gast sind. Anonymisiert durch die Fleischtheken der Supermärkte ist das Schlachten von Tieren fest in die Traditionen und das Bild eines guten Gastgebers eingebunden.

Besonders bei Geburtstagen wirft das die moralische Frage auf: „Wie kann das Feiern der eigenen Geburt mit dem Tod eines anderen Lebwesens in Einklang gebracht werden?“ Wahrscheinlich gar nicht, denn die moralische Dissonanz ist einfach zu groß.

Durch die Werbung geprägt

Schaut man nicht einmal 100 Jahre zurück, wird deutlich, dass damals der Verzehr von Fleisch überwiegend religiösen oder traditionellen Festtagen vorbehalten war. Besonders mit dem Fortschreiten des wirtschaftlichen Wohlstands nach dem 2. Weltkrieg, kam immer mehr Fleisch auf die Tische, um am Ende täglich verzehrt zu werden. Der gute Ton, vermittelt durch die Werbung, verpflichtete den Gastgeber zunehmend Fleisch anzubieten. Man konnte sich etwas leisten und wollte es auch zeigen. Zeichen des Wohlstandes können heute anders gesetzt werden.

Moralische Fragen & ethische Alternativen

Die Massentierhaltung und die damit verbundenen Grausamkeiten, sind vielen Menschen mittlerweile bewusst. Wer es wissen möchte, kann das. Tiere werden unter entsetzlichen Bedingungen gezüchtet, gemästet und schließlich geschlachtet, oft ohne jegliche Rücksicht auf ihre Bedürfnisse. Das ist die harte Realität, die hinter wohl jedem Stück Fleisch steht, das auf den Tellern bei Festen und Feiern landet.

Hühnerhaltung

Immer mehr Menschen beginnen jedoch, die ethischen Konsequenzen ihres Handelns zu hinterfragen. Sie erkennen, dass der Konsum von Fleisch eng mit der meist inakzeptablen Haltung und dem Tod von Tieren verbunden ist, und fragen sich: Ist das wirklich notwendig oder gar richtig?

Nein, ist es nicht! Die vegane Ernährung bietet längst eine Fülle von Alternativen, die schmackhaft und festlich zugleich sind. Ob pflanzliche Braten und Grillspezialitäten oder vegane Kuchen – es gibt unzählige Möglichkeiten, eine Feier zu einem kulinarischen Highlight werden zu lassen, ohne dass dafür Tiere leiden und sterben müssen.

Es geht dabei nicht nur um den Verzicht auf Fleisch, sondern auch um eine grundsätzlichere Reflektion unserer Werte von Tradition bis Religion. Es geht um den Respekt gegenüber allen Lebewesen und einem wachsenden Bewusstsein für die Folgen des eigenen Handelns.

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